Holzzerstörende Pilze sind bei Beginn des Wachstums nicht unbedingt offensichtlich zu erkennen. Manchmal sieht man weißes luftiges Myzel oder Fruchtkörper. In der Praxis haben wir oft erlebt, dass beauftragte Firmen diese Holzteile einfach entfernen, ohne genau zu wissen handelt es sich um den Echten Hausschwamm oder um einen anderen holzzerstörenden Pilz.
Warum das so wichtig ist ?
Reste des Echten Hausschwamm können nach einer Sanierung zurückbleiben und überdauern. Auch Jahre überdauern – ja tatsächlich Jahre! Der Echte Hausschwamm ist zudem in der Lage Mauern zu überwinden und zu durchwachsen auf der Suche nach neuen Nahrungsquellen. Wir hatten einen Fall, in denen im Keller eines Doppelhauses plötzlich ein Echter Hausschwamm auf dem Mauerwerk auftrat. Die Ursache lag in der anderen Doppelhaushälfte. Hier wurde ein Wasserschaden wohl nicht ordentlich saniert. So kam es, dass Teile des Echten Hausschwamms zurückblieben und sich ausbildeten aufgrund passender Bedingungen. Der Nachbar staunte nicht schlecht, was da in seinem Keller wuchs.
Im Zusammenhang mit der Sanierung von Echtem Hausschwamm gibt es eben einige Besonderheiten zu beachten. Es gibt hierfür genaue Anweisungen, wie ein solcher Befall zu sanieren ist. Beispielsweise einfach mal den Balken wegzunehmen ist in vielen Fällen zu wenig. Die Ausbreitung des Schadens, die nicht immer offensichtlich ist, muss bekannt sein. Bleiben unbemerkte Reste des Echten Hausschwamm zurück, kann das fatal sein.
Wie funktioniert die Sanierung des Echten Hausschwamms?
Für die Sanierung des Echten Hausschwamm wurde ein Merkblatt der Wissenschaftlich-Technischen Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e.V. (WTA) sowie die DIN-Norm DIN 68 800-4 herausgegeben. In beiden Fällen werden genaue Maßnahmen zur Sanierung vorgeschrieben, denn der Sanierungsaufwand beim Echten Hausschwamm ist erheblich. Es muss großzügig um die offensichtliche Schadstelle herum Material entfernt werden. Fragen Sie die Sanierungsfimra nach welcher DIN-Norm oder welchem Merkblatt des WTA saniert wird. Firmen sind oft unter zeitlichem Druck und möchten die Sache einfach und möglichst schnell abschließen. Mit warmen Worten wird man dann vielleicht versuchen Sie davon zu überzeugen, dass man schon wisse, wie das gehe, man habe schließlich Erfahrung. Bestehen Sie auf eine genaue Prüfung gegebenenfalls auch auf eine labortechnische Untersuchung, um Zweifel auszuräumen.
In ganz seltenen Fällen ist das Material so schadhaft oder so gering, dass eine labortechnische Untersuchung kein eindeutiges Ergebnis bringt. In solchen ungeklärten Fällen sollte bei der Sanierung danach verfahren werden, als ob ein Echter Hausschwamm vorliegen würde. Bei anderen holzzerstörenden Pilzen ist die Sanierung weniger kritisch, daher gelten das WTA-Merkblatt und die DIN-Norm nur für den Echten Hausschwamm – das hat seinen guten Grund!
Denken Sie bitte daran, wenn nicht genau feststeht, dass es sich um einen anderen holzzerstörenden Pilz handelt, als den Echten Hausschwamm, dann kann Ihnen eine „schnelle“ und „günstige“ Lösung wie so oft auf die Füße fallen. Selbst unter Sanierungsfirmen nehmen einige diesen Umstand nicht so ganz ernst, sei es aus mangelnder Kenntnis oder aus Zeitdruck. Aber Sie wissen ja jetzt Bescheid und müssen sich nicht mit halbherzigen Sanierungsmaßnahmen zufrieden geben.
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