Echter Hausschwamm – das sollten Sie wissen

Echter Hausschwamm: Vorbeugung und richtige Vorgehensweise bei Befall

Echter Hausschwamm (Serpula lacrymans) ist ein  holzzerstörender Pilz, der sich in feuchtem Holz ausbreitet. Er kann Holz massiv schädigen und in einigen Fällen sogar ganze Bauwerke in Mitleidenschaft ziehen. Doch was tun, wenn man von diesem Pilz betroffen ist? Wie kann man vorbeugen? Und was ist zu tun, wenn der Echte Hausschwamm schon im Haus ist? Hier erfahren Sie, was Sie wissen müssen. Das sollten Sie wissen:

IMG 9809 scaled e1740068351228

Echter Hausschwamm

Wie erkenne ich den Echten Hausschwamm?

Anfänglich ist der Pilz nicht immer einfach zu erkennen. Oft sieht man nur weißes, lockeres Myzel oder Fruchtkörper. Das bedeutet nicht sofort, dass es sich um Echten Hausschwamm handelt – es gibt auch andere holzzerstörende Pilze, die ähnlich aussehen können. Zudem gibt es einen Doppelgänger des Echten Hausschwamm, der sogenannte Wilde Hausschwamm und diese beiden könnten tatsächlich leicht verwechselt werden.

Achtung: Manchmal werden betroffene Holzteile ausgebaut, ohne genau zu überprüfen, um welchen Pilz es sich handelt. Das ist nicht gut. Denn wenn es wirklich um den Echte Hausschwamm handelt, dann könnten Bestandteile vom Echten Hausschwamm zurückbleiben und im Holz oder im Mauerwerk so lange in einer Art Trockenstarre verharren, bis sich klimatisch die Zeiten im Sinne des Pilzes wieder verbessern. Deswegen ist es sehr wichtig, den Echten Hausschwammzu identifizieren oder zumindest ein- oder auszuschließen, da dieser Pilz anders behandelt werden muss als andere. Er hat sogar eine eigene Sanierungsrichtlinie, die DIN Norm 68800.

Warum ist das so wichtig?

Echter Hausschwamm kann Jahre nach einer nicht sachgemäßen Sanierung überdauern und zu einem späteren Zeitpunkt wiederweiterwachsen. Es kam bereits vor, dass ein Schaden in einer Doppelhaushälfte nicht ordnungsgemäß saniert wurde, sodass der Pilz von der einen auf die andere Seite des Kellers überging. Der Echte Hausschwamm entwickelt nach aktuellem wissenschaftlichem Stand keine giftigen Stoffe (=Mykotoxine) die er an die Umgebungsluft abgibt. Von dieser Seite droht keine Gefahr. Das heimtückische am Echten Hausschwamm ist die Tatsache, dass er durch die Zerstörung der Holzstruktur Einbauten aus Holz scheinbar plötzlich und unvermittelt zusammenbrechen läßt. Die Holzzerstörung ist nicht immer ersichtlich. Insofern sind schon Böden oder Treppen eingebrochen. Das ist die eigentliche Gefahr, die durch diesen Pilz droht. Zudem läßt er sich durch Mauerwerk nicht aufhalten.

Wichtig: Der Echte Hausschwamm: was ihn gefährlich macht ist, dass er Mauern durchdringen kann, auf der Suche nach neuen Nahrungsquellen. Daher ist es entscheidend, nicht nur sichtbare Schäden zu beseitigen, sondern auch unsichtbare Pilzreste gründlich zu entfernen. Zumindest sollte der Echte Hausschwamm aus- oder eingeschlossen werden können. Welcher Pilz es ansonsten ist, spielt dabei eine untergeordnete Rolle.

Vorbeugung: So können Sie sich schützen

  1. Feuchtigkeit vermeiden: Der Echte Hausschwamm benötigt feuchtes Holz, um zu gedeihen. Achten Sie darauf, dass Ihre Wohnräume und insbesondere das Holz immer trocken bleiben. Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Keller, Dachböden und Wände auf Feuchtigkeit.

  2. Wasserschäden sofort beheben: Falls Sie einen Wasserschaden feststellen, lassen Sie diesen so schnell wie möglich von einem Fachmann beheben. Feuchtigkeit ist der Hauptfaktor, der den Pilz wachsen lässt.

  3. Gute Belüftung: Sorgen Sie für ausreichende Belüftung in feuchtigkeitsanfälligen Bereichen wie Kellern oder Badezimmern.

Was tun bei einem Befall mit Echten Hausschwamm?

Falls Sie den Verdacht haben, dass sich der Echte Hausschwamm bei Ihnen breit gemacht hat, sollten Sie nicht zögern. Der Pilz erfordert eine umfassende und gezielte Sanierung, um größeren Schaden zu vermeiden.

Wichtige Schritte:

  1. Lassen Sie eine genaue Untersuchung durchführen: Es ist wichtig, sicherzustellen, dass es sich wirklich um den Echten Hausschwamm handelt. Oft reicht eine Sichtprüfung nicht aus. Fragen Sie nach einer labortechnischen Untersuchung, um den Pilz genau zu identifizieren.

  2. Sanierung nach DIN-Norm: Die Sanierung von Echten Hausschwamm muss nach strengen Richtlinien erfolgen, um sicherzustellen, dass alle befallenen Bereiche gründlich entfernt werden. Die DIN-Norm 68 800-4 und das WTA-Merkblatt geben genaue Anweisungen. Stellen Sie sicher, dass Ihre Sanierungsfirma diese Normen beachtet.

  3. Nicht an „schnellen Lösungen“ festhalten: In vielen Fällen möchten Sanierungsfirmen die Sache schnell und günstig erledigen. Doch eine „schnelle Lösung“ kann dazu führen, dass Pilzreste zurückbleiben und der Pilz erneut wächst. Bestehen Sie auf einer gründlichen Prüfung und gegebenenfalls auf einer labortechnischen Untersuchung.

Fazit

Ein Befall mit Echten Hausschwamm erfordert eine sorgfältige und umfassende Sanierung. Schadhafte Holzteile sollten nicht nur entfernt, sondern auch die umgebenden Bereiche gründlich untersucht werden. Überlassen Sie die Sanierung nicht dem Zufall – sorgen Sie für eine professionelle Untersuchung und halten Sie sich an die entsprechenden Normen, um den Pilz langfristig zu beseitigen.

Weitere Informationen finden Sie auch beim Umweltbundesamt. Falls Sie unsicher sind  können Sie uns eine Probe des befallenen Materials zusenden. Innerhalb weniger Tage erhalten Sie einen detaillierten Prüfbericht und wissen genau, wie weiter verfahren werden muss.