Die häufigsten Fehler bei der Schimmelpilz-Probenahme
Die Untersuchung und Auswertung von Schimmelpilzproben steht und fällt mit der Probennahme. Werden bei der Probennahme Fehler gemacht pflanzt sich das fort bis zum Ergebnis. Insofern ist es wichtig ein paar Dinge zu beachten. Fangen wir mit der Untersuchung von Klebeproben an. Das ist so ziemlich die häufigste Untersuchung die von Privatkunden eingereicht wird. Die Methode ist sehr aufschlussreich. Sie ist ganz einfach in der Handhabung und die Untersuchung sagt schon mal viel aus, da man im Mikroskop alles erkennen kann, was auf dem Klebestreifen drauf ist. Beim Ablauf der Probennahme gibt es allerdings ein paar Dinge zu beachten. Der Leitfaden des Umweltbundesamtes ist zwar in vielen Dingen informativ. Zur Probennahme für Laien gibt er allerdings nicht viel hier. Fehler bei der Entnahme wirken sich direkt auf die Qualität der Untersuchung aus. In diesem Beitrag zeigen wir was die häufigsten Fehler bei der Abnahme von Klebe- und Materialproben sind und wie Sie diese umgehen. Die Probennahme ist einfach. Sie brauchen dafür keine speziellen Dinge.

Klebeprobe – falsche Probennahme

Schlecht durchgeführte Probennahme einer Klebeprobe
Darauf sollten Sie achten bei der Nahme von Klebeproben
Fehler 1: die richtige Auswahl eines dafür geeigneten Klebefilms Der Klebefilm muss klar und transparent sein. Ein handelsüblicher Büro Tesafilm (R) ist schon mal gut geeignet. Was nicht geeignet ist, sind Klebebänder anderer Art wie -Gaffa-Tape -Isolierbänder -Malerkrepp -braunes Paketband. All diese genannten sind völlig ungeeignet, da die Sicht im Mikroskop damit bei Null,Null liegt.
Fehler 2: könnte bei der Probennahme selbst passieren. Der Klebestreifen wird ohne großen Druck auf der zu untersuchenden Oberfläche aufgebracht ohne stark mit dem Daumen darüber zu fahren. Je mehr Druck desto höher die Gefahr, dass z.B. auch feuchter Putz mit auf den Klebestreifen übergeht. Der stört aber ungemein bei der Auswertung.
Fehler 3: die Unterlage – Wohin mit dem Streifen danach? Im Anschluss an die Probennahme wird der Klebestreifen auf eine saubere Kunstoffunterlage geklebt. Sauber ausgerollt, ohne die Enden zusammenzukleben und darauf achten, dass sich das Klebeband nicht verdrillt oder sonst irgendwie verheddert. Der Kunststoffträger auf dem der Klebestreifen abgelegt wird, kann alles mögliche sein. Am einfachsten vielleicht AUF einen Zipp-Beutel oder eine Lochrandhülle aus dem Büro etc. Was nicht geeignet ist, ist z.B. Papier. Davon läßt sich der Klebestreifen nicht sauber ablösen. Alufolie ist auch nur bedingt geeignet, da diese so dünn ist, dass der Klebestreifen die Alufolie zerreist und kleine Fragmente auf dem Klebestreifen zurückbleiben. Auch dadurch ist die Auswertung dann beeinträchtigt.
Klebeproben richtig nehmen – Schritt für Schritt
1. Den richtigen Klebefilm auswählen
Verwende ausschließlich klaren, transparenten Klebefilm. Ein handelsüblicher Büro-Tesafilm® eignet sich sehr gut. Nicht geeignet sind Klebebänder wie Gaffa-Tape, Isolierband, Malerkrepp oder braunes Paketband – sie sind zu dick, verfälschen die Sicht und lassen keine genaue mikroskopische Auswertung zu.
2. Klebestreifen korrekt aufbringen
Bringe den Streifen vorsichtig ohne starken Druck auf der verdächtigen Fläche an. Vermeide es, mit dem Daumen stark über den Klebefilm zu reiben. Zu viel Druck kann dazu führen, dass feuchter Putz oder Schmutz haften bleibt – und das stört die mikroskopische Analyse erheblich.
3. Klebestreifen sicher aufbewahren
Ziehe den Streifen langsam ab und klebe ihn auf eine saubere, glatte Kunststoffunterlage – zum Beispiel eine Klarsichthülle, eine Folie oder direkt auf einen Zipp-Beutel. Achte darauf, dass sich der Streifen nicht verdrillt oder zusammenklebt. Papier und Alufolie sind ungeeignet, da der Klebefilm darauf kleben bleibt oder beschädigt wird.
Weitere hilfereiche Informationen finden sich hier: Klebestreifen – Probennahme
Tipp: Tragen Sie am besten Handschuhe bei der Probenahme – auch Hautschuppen können die Analyse verfälschen.

Klebeprobennahme an einer verputzten Wand

Klebeprobe auf einem Zippbeutel
Fazit:
Damit die Schimmelanalyse im Labor aussagekräftige Ergebnisse liefert, ist die korrekte Probenahme entscheidend. Zieht man den Klebestreifen ohne großen Druck von der Oberfläche wieder ab und gibt ihn auf einen Kunststoffuntergrund, kann eigentlich nichts falsch machen bei der Probennahme. Trägt man dabei Handschuhe verhindert man auch noch, dass Hautschuppen auf der Probe landen, die die Untersuchung weiter erschweren können.
Materialproben richtig entnehmen
Kommen wir nun zu den Materialproben. Auch hier können Fehler passieren. Materialproben von denen man befürchtet, dass sich darauf Schimmelpilze befinden können aus Putz, Holz, Papier, Styropor, Estrich oder sonstigem Material bestehen. Die einfachste Untersuchungsmethode ist dabei zunächst einmal die Mikroskopie. Die funktioniert allerdings nur, wenn die Proben eine einigermaßen glatte Oberfläche haben von mindestens 1cmx1cm. Das heißt sie sollten nicht so kleinteilig sein wie Sand oder Putzbrösel. Diese letzt genannten sind für die Mikroskopie völlig ungeeignet. Möglichst nichts von der Wand „abkratzen. Auf abgekratzte Putzbrösel sollte man verzichten, denn das putzabkratzen führt dazu, dass man Schimmelpilze, die Möglicherweise auf der Oberfläche dieses Putzes sind in der Luft und somit im ganzen Raum oder gar der ganzen Wohnung verteilt. Das sollte man vermeiden.
Wie groß sollte die Probe sein?
Probennahmen von Materialien sollten möglichst flächig sein (max. 10x10cm). Die Proben werden dann z.B. in Alufolie verpackt und in eine Papiertüte, Butterbrottüte, einen Zipp-Beutel oder ähnliches gesteckt. Für ALLE Proben gilt: Immer gut lesbar beschriften. Ordentlich arbeiten und den jeweiligen Beutel gut verschließen. So sollten die Proben gut ankommen. Das Labor wird auch gerne Fragen zu Probennahme, Verpackung und Versand beantworten. Einer gut zu untersuchenden Probe sollte dann nichts mehr im Weg stehen.Auch bei festen Materialien wie Putz, Holz, Papier, Styropor oder Estrich ist die richtige Entnahme entscheidend. Die beste Methode zur Schimmeluntersuchung ist die mikroskopische Analyse – dafür muss die Oberfläche der Probe jedoch glatt und mindestens 1 × 1 cm groß sein.
Diese Materialien sind für die Mikroskopie ungeeignet:
Kleine Brösel, Sand oder feinkrümeliger Putz und dergleichn eignen sich nicht. Wie oben beschrieben, Putz abzukratzen birgt zusätzlich das Risiko, Sporen in der Raumluft zu verteilen – das sollte vermieden werden.
So geht’s richtig:
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Proben möglichst großflächig entnehmen (maximal: bis 10 × 10 cm)
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Nicht aufwirbeln
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Probe in Alufolie einschlagen
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Anschließend in eine saubere Papiertüte, Butterbrottüte oder einen Zipp-Beutel legen
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Beutel gut verschließen und deutlich beschriften (z. B. mit Ort und Datum)
Bei Unsicherheiten helfen wir gerne weiter zu Probennahme, Verpackung und Versand.
Fazit: Wer bei der Probenahme sorgfältig und sauber arbeitet, stellt sicher, dass die Schimmelanalyse zuverlässig durchgeführt werden kann ohne dass die Ergebnisse verzerrt werden. Mit den richtigen Materialien und einer klaren Vorgehensweise lassen sich typische Fehler leicht vermeiden.