Echter Hausschwamm: Ursachen, Prävention, Erkennung und Sanierung für Bauprofis
Holzzerstörende Pilze wie der Echte Hausschwamm (Serpula lacrymans) können schwerwiegende Schäden an Holzstrukturen verursachen. Um den langfristigen Erhalt von Bauwerken zu sichern, sind sowohl präventive Maßnahmen als auch eine frühzeitige Erkennung des Befalls von größter Bedeutung. In diesem Artikel gehen wir detailliert auf die Entstehung, Prävention, Diagnose und Sanierung von Holzzerstörung durch Pilze ein. Besonders für Bausachverständige und Fachunternehmen ist dieses Wissen essentiell, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen und Gebäudeschäden zu minimieren. In diesem Artikel sollen die Ursachen und der Nachweis des Echten Hausschwamm beleuchtet werden.
Was ist der Echte Hausschwamm?
Der Echte Hausschwamm zählt zu den holzzerstörenden Pilzen und nimmt unter den holzzerstörenden Pilzen eine besondere Stellung ein. Als Basidiomycet verursacht er durch seine zersetzende Wirkung auf Holz erhebliche Schäden. Besonders gefährlich ist der Umstand, dass der Pilz sich oft unbemerkt hinter Wandverkleidungen, Fußbodenbelägen oder in Zwischendecken ausbreitet. Daraufhin können Holzeinbauten im Innenraum plötzlich und unerwartet zusammenbrechen. Für eine erfolgreiche Bekämpfung des Echten Hausschwamm gehen das Wissen um Ursachen und Nachweis des Echten Hausschwamm gehen Hand in Hand.
Wachstumsbedingungen und Ernährung des Echten Hausschwamms
Für das Wachstum benötigt der Echte Hausschwamm eine Kombination aus Feuchtigkeit, Wärme und Nährstoffen, die besonders in fehlerhaften Bauten häufig vorkommen. Optimale Bedingungen für das Wachstum liegen bei Temperaturen zwischen 18 und 22°C und einer Holzfeuchte von mindestens 25%. In gut belüfteten, gesunden Wohnräumen sind diese Bedingungen selten, weshalb Baumängel oder unzureichende Belüftung die Hauptursachen für einen Befall darstellen. Im Gegensatz zum Wilden Hausschwamm kommt der Echte Hausschwamm in aller Regel nur in Innenräumen vor.
Tipps zur Prävention holzzerstörender Pilze:
- Achten Sie auf eine ordnungsgemäße Belüftung von Kellerräumen und Dachböden.
- Vermeiden Sie Wasserschäden durch defekte Rohrleitungen, undichte Fenster oder eine schlechte Regenwasserentsorgung.
Ursachen der holzzerstörenden Pilze
Holzzerstörende Pilze, insbesondere der Echte Hausschwamm, gedeihen besonders unter bestimmten, feuchtigkeitsfördernden Bedingungen. Die häufigsten Ursachen sind:
- Konstruktionsfehler, wie unzureichende Dampfsperren im Dachbereich oder Wärmebrücken.
- Fehlerhafte Bausubstanz und undichte Wasseranschlüsse.
- Rohrbrüche, überlaufende Badewannen oder unzureichend gewartete Regenrinnen.
- Unzureichende Belüftung von Gebäudeteilen wie Kellern oder Dachböden.
Wichtige Hinweis: Es ist wichtig, bei der Bauabnahme oder Renovierung die korrekte Ausführung der Bau- und Dämmmaßnahmen zu überprüfen. Eine gründliche Inspektion kann nicht nur den Befall von Echten Hausschwämmen verhindern, sondern auch langfristige Schäden an der Bausubstanz vermeiden.
Symptome und Befallsbilder des Echten Hausschwamm
Ein erster Hinweis auf den Echten Hausschwamm ist der sogenannte Würfelbruch, bei dem die Holzstruktur durch den Pilz von innen heraus zersetzt wird. Beim Würfelbruch handelt es sich um Querrisse zur Holzfaser. Das Holz wird spröde und kann in extreme Fälle fast pulverisiert werden. Der Fruchtkörper des Pilzes ist häufig rostbraun mit einem weißlich scharf begrenzten Zuwachsrand. Er produziert eine Unmenge an Sporen. Solche Sporen und Guttationstropfen (Feuchtigkeitströpfchen) sind häufige Indikatoren.
Laboruntersuchungen zur Diagnose
Um den Echten Hausschwamm sicher zu identifizieren, sind mehrere mikroskopische und makroskopische Merkmale zu beurteilen oder molekularbiologische Untersuchungen durchgeführt werden. Diese Tests liefern genaue Ergebnisse und helfen dabei, das Ausmaß des Befalls festzustellen. Bei Verdacht auf Hausschwamm sollte immer auf professionelle Prüfmethoden zurückgreifen. Spezialisierte Labore führen diese Methoden durch.
Sanierung und Bekämpfung des Echten Hausschwamm
Die Sanierung von Holzzerstörendem Pilzbefall erfordert eine umfassende fachgerechte Vorgehensweise. Dabei müssen folgende Punkte berücksichtigt werden:
- Feststellung des Befallsumfangs: Dies sollte durch sachkundige Fachleute erfolgen, um die Schwere des Schadens und die betroffenen Bereiche zu bestimmen.
- Sanierung gemäß DIN-Normen: Der Befall muss nach den geltenden DIN-Normen (DIN 68800-4) und den Empfehlungen der WTA (Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege) umfassend saniert werden.
- Großflächige Sanierung: Neben Holz sind auch Mauerwerk, Mörtel und andere Materialien betroffen. Eine sorgfältige Sanierung muss daher weit über den direkten Bereich des Holzbefalls hinausgehen.
- Trockenlegung: Eine umfassende Trockenlegung der betroffenen Bereiche ist entscheidend, um die Ausbreitung des Pilzes zu stoppen.
Gesundheitsrisiken durch den Echten Hausschwamm
Neben den Schäden an der Bausubstanz kann der Echte Hausschwamm in sehr seltenen Fällen bei empfinlichen Menschen allergische Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Atemprobleme verursachen. In feuchten Umgebungen kann sich nebem dem Echten Hausschwamm zudem Schimmel bilden, was insbesondere für immungeschwächte Personen problematisch ist.
Langfristige Prävention gegen holzzerstörende Pilze
Zur Vorbeugung eines Befalls durch Echten Hausschwamm, sind regelmäßige Inspektionen und Wartungen der Baukonstruktion unerlässlich. Besonders wichtig ist dabei die frühzeitige Erkennung von Feuchtigkeitsquellen und das rechtzeitige Eingreifen bei Baumängeln. Eine ordnungsgemäße Bau- und Wartungsplanung schützt nicht nur vor Holzzerstörern wie dem Echten Hausschwamm, sondern sorgt auch für eine langlebige und stabile Bausubstanz.