Wurzeleinwuchs und Wasserkreislauf

Bäume brachen Wasser, viel Wasser. Durch die stetige Versiegelung unserer Städte gelingt es unseren Bäumen nicht mehr gut genug, an Wasser zukommen. Die Folge kann sein, dass Bäume und Sträucher auf der Suche nach Wasser gerne auch mal in Kanäle einwachsen und durch weitere Ausbreitung des Wurzelwerkes auch andere Infrastrukturelemente geschädigt werden können. Wurzeleinwuchs kann zu erheblichen Schäden an der Infrastruktur führen

Der Durchmesser des Wurzelwerks eines Baumes ist mindestens so groß wie seine Krone, zumindest bei den Laubbäumen. Pfercht man sie als Straßen- oder Stadtgrün ein und versiegelt den Boden darüber hinaus mit Platten und geteerten Straßen, so haben diese Bäume nicht mehr viele Möglichkeiten, an Wasser zu gelangen. Zudem läuft das das dringend benötigte Regenwasser in Kanäle und gelangt von da aus in Flüsse und dann ins Meer. Somit ist das Wasser für die Region und deren Pflanzen verloren. Es kann nicht mehr versickern, sondern wird kanalisiert und abgeleitet. Dadurch sinkt mancherorts der Grundwasserspiegel, die Region trocknet regelrecht aus. Der natürliche Wasserkreislauf, wie auf dem Bild dargestellt, aus Abregnen, Versickern, Grundwasserspeisung und Verdunstung ist vierorts aus dem Gleichgewicht gekommen.

Der Wurzeleinwuchs ist also teilweise auch ein hausgemachtes Problem. Stadtplaner sollten, was die Versiegelung betrifft, zu einem Umdenken kommen. Letztlich kann man es auf einen einfachen Nenner zu bringen: Versiegelung führt dauerhaft zur Austrocknung der Region. Zudem rücken auch Gärten und Häuser in den Städten und Gemeinden immer dichter aneinander. Bäume brauchen nicht nur Wasser, sondern auch Platz, um sich auszubreiten. In vielen Städten gibt es Verordnungen, Bäume mit einem gewissen Abstand zum Nachbargrundstück zu pflanzen. Doch diese Abstände entsprechen nicht den natürlichen Bedürfnissen und Gegebenheiten der Bäume und ein Wurzeleinwuchs kann somit nicht verhindert werden. Bei einem Abstand von 3 Metern zum Nachbargrundstück kann es dann vorkommen, dass ein Baum unter dem Haus oder dem Zaun hindurch wächst, dabei Schäden anrichtet und es zu einem Wurzeleinwuchs kommt.

Welche Bäume und Pflanzen gelten vermehrt als Verursacher?

Pflanzen und Bäume, die feuchte Gebiete bevorzugen wie Weide oder Birke, spielen nach unseren Erfahrungswerten besonders häufig eine Rolle beim Einwurzeln in Kanäle.  Aber auch Ahornbäume und Platanen schlagen dort gerne ihre Wurzeln. Bei diesen vier genannten Baumgattungen gibt es immer einen gewissen Anfangsverdacht, am Wurzeleinwuchs beteiligt zu sein. Im Laufe der vielen Jahre fanden sich in unseren Analysen natürlich auch immer wieder viele andere Bäume und Grünpflanzen. Unsere Historie zeigt, dass auch Weinrebengewächse, Feuerdorn (= Rosengewächse), Kirschlorbeer, Sommerflieder und Efeu genauso wie Fichte, Kiefer und Thuja und viele andere Kanäle entern können. Es kommt häufig auch darauf an, wie hoch der Druck für die Pflanze oder den Baum ist, Wasser zu finden. Somit kann man letztlich keine Pflanze und keinen Baum gänzlich ausschließen, als Verursacher in Betracht zu kommen.

Den verursachenden Baum finden

Durch einen genetischen Nachweis (PCR) lässt sich der Baum oder das Gehölz nachweisen, der für den Schaden verantwortlich ist. Die Untersuchung, auch genetischer Fingerabdruck genannt, ist der Goldstandard und wird in dieser Form auch von Gerichten und Versicherungen angefordert. Nur in wenigen Ausnahmefällen ist es nicht möglich, ausreichend vermehrungsfähige DNA aus den Wurzeln zu erhalten. Das kann an Stoffen liegen, die die Wurzeln im Boden oder im Kanal aufgenommen haben oder die Wurzel hat nur noch so wenig Substanz, so dass keine vermehrungsfähige DNA mehr vorhanden ist. Beides sieht man insbesonders sehr dünnen Wurzeln nicht an. In aller Regel reichen jedoch wenige Zellen aus, um ausreichend Material zu erhalten.

Senden Sie uns gerne Ihre Proben hierzu. Wir klären auf, zu welchem Baum vorliegende Wurzel gehört.